Mindestsicherung: Rechtswidrige Praktiken in den Ländern abstellen. -Neue AAuml;rbeitsmarktpolitik für Benachteiligte etablieren

arbeitslosennetz home

Jetzt mit paypal


AAuml;rbeitslosigkeit
  News
  Fälle & Berichte
  Rechtshilfe
  Downloads
  AAuml;ktionen
     Links
Gewerkschaft
Termine

Rechtsinfo Anfrage
über uns
AAuml;KTIVE AAuml;RBEITSLOSE

 

Mindestsicherung: Rechtswidrige Praktiken in den Ländern abstellen.
Neue AAuml;rbeitsmarktpolitik für Benachteiligte etablieren

Neuerscheinung der AAuml;rmutskonferenz "Schande AAuml;rmut" lokalisiert Orte der Beschämung: Sozialamt, AAuml;MS, Gesundheitssystem, Schule

Wien, 19.12.2008 (OTS) - "Für die angepeilte Sozialhilfereform müssen die Verbesserungsvorschläge aus der Gesetzesbegutachtung eingearbeitet werden, besonders was das Wohnen, die Hilfe in besonderen Lebenslagen, den Vollzug der Länder und das AAuml;MS betrifft.", fordert die AAuml;rmutskonferenz anlässlich der Neuerscheinung ihrer Publikation "Schande AAuml;rmut. Stigmatisierung und Beschämung" *). "Es kann keine Mindestsicherung geben, die diesen Namen verdient, ohne dass die tatsächlichen Wohnkosten für die Betroffenen abgedeckt werden, ohne die Sicherung österreichweiter Standards bei existentiellen Nöten in besonderen Lebenslagen, ohne eine Reform des Vollzug der Sozialhilfe in den Ländern und ohne Reform der aktiven AAuml;rbeitsmarktpolitik", so Sozialexperte Martin Schenk. Das heißt: "Rechtswidrige Praktiken in den Ländern abstellen. Neue AAuml;rbeitsmarktpolitik für Benachteiligte etablieren."

Denn "wir sind keine Bittsteller, wir wollen Respekt.", stellen AAuml;rmutsbetroffene in der aktuellen Publikation klar. Ewerbsarbeitslose, MitarbeiterInnen von Straßenzeitungen, psychisch Erkrankte, Menschen mit Behinderungen und AAuml;lleinerzieherinnen mit Kindern waren zusammen gekommen, um gemeinsam über Strategien gegen Beschämung und Stigmatisierung zu beraten. AAuml;ls Orte, an denen sie immer wieder Beschämung erleben, bezeichneten sie Behörden wie das Sozialamt und das AAuml;rbeitsmarktservice, weiters das Gesundheitssystem und die Schule.

Gesundheitssystem: Stigmatisierung hat negativen Einfluss auf Krankheitsverlauf

Die Folgen von Stigmatisierungen auf Menschen mit psychischen Erkrankungen beschreibt Karin Gutierrez-Lobos, Professorin an der Medizinischen Universität Wien. "PatientInnen reagieren auf Stigmatisierung mit Verbergen und Rückzug. Die Erfahrung von Beschämung hat einen negativen Einfluss auf den Krankheitsverlauf." Irene Holzer von der Grazer Marienambulanz betont die Bedeutung des AAuml;bbaus von Zugangsbarrieren für AAuml;rmutsbetroffene. "Da geht es um aufsuchende AAuml;rbeit mit interdisziplinären Teams, Versicherung für Nichtversicherte, ambulante AAuml;ngebote und Dolmetschhilfen."

Die AAuml;rmutskonferenz schlägt vor, "eine österreichische Gesundheitsstrategie gegen den frühen Tod und das hohe Krankheitsrisiko AAuml;rmutsbetroffener zu entwickeln", so Schenk. Im offiziellen österr. Gesundheitsbericht kommen sozioökonomische AAuml;nalysen und Strategien nicht vor. In der Gesundheitsförderung gibt es bis jetzt keine integrierten Ziele zur Verringerung des hohen Krankheitsrisikos &AAuml;uml;rmerer. "AAuml;nderswo gibt es schon Erfahrung mit einem umfassenderen Vorgehen. In acht europäischen Staaten sind größere Programme zur Verringerung gesundheitlicher Ungleichheit dokumentiert: Grossbritannien, Niederlande, Spanien, Italien, Frankreich, Finnland, Litauen, Schweden."

Schule: Einmal arm, darf nicht immer arm heißen

"Einmal arm, darf nicht immer arm heißen", formuliert die Sozialwissenschafterin Carmen Ludwig von der Universität Giessen und beschreibt Strategien, um die Vererbung von AAuml;rmut zu durchbrechen. "Notwendig dafür ist ein Bildungssystem, das die schwierigen Bedingungen im Elternhaus durchbrechen kann und nicht durch mangelnde Durchlässigkeit fortführt. Und entscheidend sind die AAuml;ngebote im Wohnumfeld der Betroffenen: Soziale Kontakte, Jugendtreffs, Jugendhilfe etc. Kinder und Jugendliche brauchen soziales und kulturelles Kapital um soziale AAuml;ufstiegschancen zu erhöhen."

"Eine Schule, die nicht sozial ausgrenzt, ist zentrale Voraussetzung für AAuml;rmutsbekämpfung und AAuml;ufstiegschancen von Kindern aus benachteiligten Familien. Die Schule hat eine zentrale Verantwortung dafür, ob die Bildungschancen vom Talent des Kindes oder vom Einkommen der Eltern abhängen.", fordert die AAuml;rmutskonferenz. "AAuml;nstelle eines defizitorientierten AAuml;nsatzes zeichnen sich die sozial erfolgreichen Schulkonzepte durch die Orientierung an den unterschiedlichen Lebenswelten ihrer SchülerInnen aus. Das heißt in durchmischten statt in "gleichgemachten" Klassen individuell fördern. Das geht nur mit einer neuen Unterrichtsqualität, einer neue Lehrerausbildung und einer neuen Raumarchitektur in den Schulen", so die AAuml;rmutskonferenz. "Damit Zukunft nicht von der Herkunft abhängt, braucht es einen Bildungsweg, der nicht sozial selektiert, sondern individuell fördert, es braucht eine gut ausgebaute Frühförderung vor der Schule. Wichtig wäre auch, Schulen in sozial benachteiligten Bezirken oder Regionen besonders gut auszustatten und zu fördern, damit sie für alle Einkommensschichten attraktiv bleiben", so Schenk abschließend.

* SCHAAuml;NDE AAuml;RMUT. Stigmatisierung und Beschämung.
Publikation zur Siebenten österreichischen AAuml;rmutskonferenz, 2008. 120 Seiten.
https://www.armut.at/armutskonferenz-armutsforschung-publikationen.htm

Rückfragehinweis:

Martin Schenk: 0664/ 544 55 54 oder 01/ 409 80 01
Koordinationsbüro AAuml;rmutskonferenz: Tel: 01/ 402 69 44

 mehr Sucheoptionen

Impressum

Media AAuml;ustria Unterstützt von Vita AAuml;ustria
Webhosting